Burnout durch digitale Abhängigkeit: Wie unsere Bildschirme uns krank machen
Hast Du manchmal das Gefühl, dass Du einfach nicht mehr abschalten kannst? Morgens greifst Du direkt nach dem Handy, tagsüber klickst Du Dich von einer E-Mail zur nächsten, und abends scrollst Du endlos durch Social Media. Diese ständige digitale Präsenz fordert ihren Preis. Immer mehr Menschen berichten von mentaler Erschöpfung, Konzentrationsproblemen und emotionaler Leere – Symptome, die typisch für einen Burnout sind. Doch was viele nicht wissen: Digitale Abhängigkeit kann einer der Hauptauslöser sein.
Laut einer aktuellen Studie des DAK Gesundheitsreports gaben 26 % der 18- bis 29-Jährigen an, sich durch digitale Medien gestresst zu fühlen. Besonders betroffen sind Berufstätige, die ihre Arbeit größtenteils am Computer erledigen, sowie Menschen, die stark in sozialen Medien aktiv sind. Die Zahl derjenigen, die unter den Auswirkungen der ständigen Erreichbarkeit leiden, ist in den letzten Jahren dramatisch gestiegen.
Digitale Überforderung: Warum wir nicht mehr abschalten können
Ein großer Teil unseres digitalen Burnouts kommt daher, dass wir uns ständig „on“ fühlen. Du kennst das sicher: Die E-Mail-Benachrichtigung ploppt auf, und Du fühlst Dich gezwungen, sofort zu reagieren. Dein Handy summt, und schon greifst Du automatisch danach. Diese ständigen Unterbrechungen sorgen dafür, dass unser Gehirn kaum noch zur Ruhe kommt.
Dazu kommt der Druck, immer auf dem Laufenden zu sein. Das sogenannte FOMO (Fear of Missing Out) führt dazu, dass wir uns gezwungen fühlen, ständig durch Feeds zu scrollen oder neue Nachrichten zu checken – aus Angst, etwas Wichtiges zu verpassen. Die Folge: Du bist permanent in einem Zustand der mentalen Überreizung, der langfristig zu Erschöpfung führen kann.
Ein Beispiel: Julia, 32, arbeitet in einem Marketingjob, der viel Kreativität erfordert. Sie liebt ihre Arbeit, aber seit der Pandemie ist sie komplett ins Homeoffice gewechselt. Das bedeutete: mehr Zoom-Calls, mehr E-Mails und mehr WhatsApp-Nachrichten mit Kollegen. Anfangs dachte sie, sie würde einfach effizienter arbeiten. Doch nach ein paar Monaten fühlte sie sich ausgelaugt. Auch nach Feierabend konnte sie kaum abschalten, da sie ständig an ihre Aufgaben dachte – ausgelöst durch die permanente Verbindung zu ihrem Smartphone. Julia entwickelte Schlafprobleme, und irgendwann konnte sie sich kaum noch auf ihre Arbeit konzentrieren.
Die unsichtbaren Gefahren: Wie Burnout durch digitale Abhängigkeit entsteht
Die physische und psychische Belastung durch digitale Medien wird oft unterschätzt. Burnout entsteht in diesem Zusammenhang nicht durch ein einzelnes Ereignis, sondern durch eine schleichende Überforderung, die sich über Wochen oder Monate aufbaut.
Zu den häufigsten Warnzeichen gehören:
Mentale Erschöpfung: Du fühlst Dich ständig müde, auch nach ausreichend Schlaf.
Reizbarkeit: Du bist schneller gereizt und fühlst Dich von kleinen Aufgaben überfordert.
Konzentrationsprobleme: Es fällt Dir schwer, Dich länger auf eine Sache zu fokussieren.
Emotionale Distanz: Du fühlst Dich leer oder gleichgültig gegenüber Aufgaben und Menschen, die Dir eigentlich wichtig sind.
Interessant ist auch, dass die Art der digitalen Nutzung eine Rolle spielt. Eine Studie der Universität Duisburg-Essen zeigt, dass passive Nutzung (wie das endlose Scrollen durch Social-Media-Feeds) das Risiko für depressive Symptome und Burnout deutlich erhöht.
Der Weg aus der digitalen Überforderung: Tipps für mehr Balance
Burnout durch digitale Abhängigkeit ist kein unausweichliches Schicksal. Mit ein paar bewussten Veränderungen kannst Du viel für Deine mentale Gesundheit tun. Hier sind einige Tipps, die Dir helfen können:
Digitale Detox-Zeiten einführen: Plane feste Zeiten ein, in denen Du keine digitalen Geräte nutzt – beispielsweise nach 20 Uhr oder am Wochenende.
Benachrichtigungen deaktivieren: Schalte Push-Nachrichten für Apps aus, die nicht unbedingt notwendig sind.
Pausen bewusst gestalten: Statt in der Mittagspause weiter auf Dein Handy zu schauen, geh an die frische Luft oder mach kurze Entspannungsübungen.
Grenzen setzen: Kommuniziere klare Zeiten, in denen Du erreichbar bist, sowohl beruflich als auch privat.
Achtsamkeit üben: Versuche, bewusst im Moment zu leben. Das kann durch Meditation, Tagebuchschreiben oder auch einfach durch Offline-Zeit mit Freunden passieren.
Ein Beispiel für erfolgreiche Veränderungen: Michael, 40, arbeitete als Softwareentwickler und war von seiner Arbeit so vereinnahmt, dass er sogar im Bett noch auf Slack-Nachrichten reagierte. Als seine Frau ihm sagte, dass sie sich vernachlässigt fühlte, erkannte er, dass er handeln musste. Michael führte zunächst einen „No-Tech-Sunday“ ein, an dem die ganze Familie offline blieb. Schnell merkte er, wie gut es ihm tat, mal komplett abzuschalten. Nach und nach baute er weitere digitale Detox-Momente in seinen Alltag ein.
Fazit: Digitale Balance für ein gesundes Leben
Digitale Abhängigkeit ist ein ernstes Thema, das uns alle betrifft. Doch es gibt Wege, diesem Teufelskreis zu entkommen. Der erste Schritt ist, sich der Problematik bewusst zu werden. Achte auf die Warnzeichen, die Dein Körper Dir gibt, und überlege, wie Du Deinen digitalen Konsum bewusster gestalten kannst.
Es geht nicht darum, die Technik zu verteufeln – schließlich bringt sie uns viele Vorteile. Aber wie so oft im Leben, macht die Dosis das Gift. Nimm Dir die Zeit, in Dich hineinzuhören und herauszufinden, was Dir guttut. Dein Geist und Dein Körper werden es Dir danken.
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