Die digitale Welt und ihre Schattenseite: FOMO
Stell Dir vor, Du scrollst durch Instagram, und überall siehst Du Freunde auf Partys, im Urlaub oder bei spannenden Events. Du sitzt auf der Couch und fragst Dich: „Warum bin ich nicht dabei?“ Dieses nagende Gefühl, etwas zu verpassen, wird als FOMO bezeichnet – die Fear of Missing Out.
FOMO ist keine Erfindung des digitalen Zeitalters, aber durch soziale Medien hat sie eine völlig neue Dimension erreicht. Studien zeigen, dass über 60 % der Social-Media-Nutzer regelmäßig von FOMO betroffen sind. Besonders Jugendliche und junge Erwachsene sind gefährdet. Doch warum ist das so, und was macht FOMO so gefährlich?
Warum FOMO in der digitalen Welt so mächtig ist
In der heutigen Zeit ist alles nur einen Klick entfernt. Wir bekommen rund um die Uhr Einblicke in das Leben anderer Menschen – oder zumindest in das, was sie uns davon zeigen wollen. Das Problem: In sozialen Medien sehen wir oft nur die Highlights, die besten Momente und die spektakulärsten Erlebnisse.
– Vergleiche ohne Kontext: Wir vergleichen uns unbewusst mit anderen, ohne die ganze Geschichte zu kennen. Dein Freund im Luxusurlaub könnte sich genauso einsam fühlen wie Du auf der Couch.
– Endlose Möglichkeiten: Früher hatte man klare soziale Kreise und eine begrenzte Anzahl von Optionen. Heute bombardieren uns Instagram, TikTok & Co. mit tausenden Events, Trends und Aktivitäten – alles sieht nach Spaß aus.
Eine aktuelle Studie der Technischen Universität München fand heraus, dass Jugendliche, die mehr als drei Stunden täglich auf Social Media verbringen, deutlich häufiger über Gefühle von Einsamkeit und Unzufriedenheit berichten. Diese negativen Emotionen hängen oft direkt mit FOMO zusammen.
FOMO und ihre Auswirkungen auf Deine mentale Gesundheit
Das ständige Gefühl, etwas zu verpassen, bleibt nicht folgenlos. Es kann weitreichende Konsequenzen haben, die über ein bisschen Frust hinausgehen:
– Stress und Überforderung: Wenn Du ständig versuchst, überall dabei zu sein, setzt Du Dich selbst unter enormen Druck. Das führt zu Stress und manchmal sogar zu Burnout.
– Einsamkeit: Ironischerweise kann FOMO dazu führen, dass Du Dich isolierter fühlst. Während Du in sozialen Medien nach Verbindungen suchst, vernachlässigst Du oft die echten Beziehungen in Deinem Leben.
– Schlechter Schlaf: Viele Menschen greifen direkt vor dem Schlafengehen zum Handy – und geraten in eine Spirale aus Vergleichen und negativen Gedanken. Das blaue Licht der Bildschirme stört zusätzlich Deinen Schlafrhythmus.
Ein Beispiel: Lisa, 24 Jahre, erzählt, dass sie regelmäßig ihre Mails und Social-Media-Kanäle checkt, bevor sie ins Bett geht. Sie sieht Freunde, die spätabends noch feiern oder exotische Reisen unternehmen, und fühlt sich schlecht. Am nächsten Tag ist sie müde und unkonzentriert – ein Teufelskreis, der sich jeden Abend wiederholt.
Wie Du FOMO überwinden kannst
Die gute Nachricht: Es gibt Wege, Dich von der ständigen Angst zu befreien, etwas zu verpassen. Hier sind einige Ansätze, die Dir helfen können:
– Bewusst konsumieren: Lege feste Zeiten fest, in denen Du Social Media nutzt. Vermeide vor allem, direkt nach dem Aufwachen oder vor dem Schlafengehen zu scrollen.
– Dein eigenes Leben priorisieren: Konzentriere Dich darauf, was Dir wirklich wichtig ist. Was sind Deine Ziele, Interessen und Leidenschaften? Wenn Du Dich auf Dein eigenes Leben fokussierst, wird das Leben der anderen weniger wichtig.
– Digital Detox: Gönne Dir regelmäßig eine Auszeit von digitalen Medien. Selbst ein Tag ohne Handy kann Wunder wirken.
– Dankbarkeit kultivieren: Schreibe jeden Tag drei Dinge auf, für die Du dankbar bist. Das lenkt Deinen Fokus auf das Positive in Deinem eigenen Leben.
Aktuell gibt es Initiativen und Challenges, die Menschen dazu ermutigen, für eine Woche komplett auf Social Media zu verzichten. Teilnehmer berichten oft von einer deutlichen Verbesserung ihres Wohlbefindens und einer tieferen Verbindung zu ihrer Umgebung.
FOMO ist ein Phänomen, das uns alle betrifft – in unterschiedlichem Ausmaß. Die gute Nachricht: Du kannst lernen, es zu kontrollieren. Es beginnt damit, dass Du erkennst, dass die meisten Dinge, die Du online siehst, nur ein Ausschnitt der Realität sind. Der Schlüssel liegt darin, Dein eigenes Leben so zu gestalten, dass es Dich erfüllt – unabhängig davon, was andere tun.
Hast Du schon einmal FOMO erlebt? Wie bist Du damit umgegangen? Teile Deine Erfahrungen in den Kommentaren – wir sind gespannt!
Weitere Informationen und Unterstützung erhältst Du unter offline-balance.com